Spielbericht vom Auswärtsspiel gegen die HSG Aargau Ost vom 06.11.2022

Datum: 17.11.2022

SG Zürisee unterliegt im Spitzenspiel bei der HSG Aargau Ost

Das Fanionteam der SG Zürisee spielt beim ungeschlagenen Spitzenreiter stark auf und ist über 50 Minuten auf Augenhöhe. Am Ende müssen sich die Seedamen den Aargauerinnen jedoch beim 38:31 klar geschlagen geben.

Es war bereits vor dem Match klar, dass dies die vermeintlich schwierigste Auswärtsaufgabe für das junge Team vom Zürichsee werden würde. Die HSG Aargau Ost, ein Zusammenschluss mehrerer Vereine aus dem östlichen Aargau, ist eine 2. Mannschaft, die aber regelmässig auf Spielerinnen aus ihrer 1. Liga Mannschaft, die letzte Saison aus der SPL2 abgestiegen sind und den direkten Wiederaufstieg anpeilen, zurückgreift. So auch im Spiel gegen die SG Zürisee, wo bei der HSG Aargau Ost insgesamt acht Spielerinnen aus der 1. Liga Mannschaft im Kader standen sowie zusätzlich drei FU18 Elite Spielerinnen.

Die bisherigen Spiele hatte die HSG Aargau Ost, die verlustpunktfrei an der Tabellenspitze thront, alle deutlich gewonnen. Auffällig dabei, dass die Aargauerinnen im Schnitt 38 Tore pro Spiel erzielen. Es war also ein temporeiches Spiel zu erwarten. Und die Erwartung sollte sich auch bewahrheiten. Ohne eine lange Abtastphase nahm das Spiel gleich zu Beginn richtig Fahrt auf. Den ersten Treffer erzielte die spätere 10 fache SG Torschützin Vivienne Aklin nach 47 Sekunden für die Gäste vom Zürichsee. Doch der Ausgleich liess nicht lange auf sich warten. Im direkten Gegenzug glichen die Gastgeberinnen postwendend per 7 Meter Strafwurf wieder aus. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem die Führung hin und her wechselte. Beim 3:4 lag die SG in Führung, kurze Zeit später, beim 5:4 wieder die HSG Aargau Ost. Das Spiel war ausgeglichen und das Tempo immens hoch. Nach knapp 7 Minuten waren beim Stand von 6:6 bereits 12 Tore gefallen. Grade in dieser Anfangsphase zeigte die Rückraumachse Aklin, Schollenberger, Ellenberger eine bärenstarke Leistung und sorgte dafür, dass sich die Aargauerinnen nicht absetzen konnten. Die erste zwei Tore Führung gelang dann den Hausherrinnen mit dem 8:6. Doch die SG Zürisee liess sich nicht weiter abschütteln und blieb dran. In der 17. Spielminute stellte Vivienne Aklin mit einem Kracher aus dem Rückraum, ihrem vierten Treffer an diesem Abend, den erneuten Ausgleich zum Zwischenstand von 11:11 her. Die SG war weiterhin voll Spiel. Das Heimteam legte nun zwar immer vor, aber die SG glich im direkten Gegenzug jeweils wieder aus. Beim Stand vom 13:13 konnte Stefanie Hamburger dann einen 7 Meter der Gastgeberinnen abwehren, der Abpraller landete jedoch wieder bei der Schützin der Aagauerinnen und im Nachwurf traf sie zur erneuten Führung für die Gastgeberinnen. Aber auch dieses Mal hatten die Gäste vom Zürichsee eine passende Antwort parat. Auf dem rechten Flügel wurde Ariane Schinzel schön frei gespielt und stellte mit ihrem Tor zum 14:14 in der 23. Spielminute wieder den Ausgleich her. Bis dahin war die SG Zürisee der mit acht 1. Liga Spielerinnen gespickten HSG Aargau Ost absolut ebenbürtig gewesen, musste nun aber dem hohen Tempo etwas Tribut zollen – zumal SG Trainer Stephan Knop insgesamt nur fünf Rückraumspielerinnen zur Verfügung standen. In den darauffolgenden Minuten unterliefen dem Angriff der Seedamen zwei technische Fehler und zwei Fehlewürfe, die die Gastgeberinnen eiskalt mit Tempogegenstössen und einem 4:0 Lauf innerhalb von drei Minuten bestraften. SG Trainer Stephan Knop nahm daraufhin ein Team Timeout, um seiner Mannschaft Zeit zu geben sich neu zu konzentrieren und für die letzten Minuten der 1. Halbzeit einzustellen. Jana Dettwiler, die inzwischen im Rückraum für Jana Ellenberger gekommen war, übernahm nun Verantwortung und erzielte drei ihrer insgesamt vier Treffer in den letzten 10 Minuten bis zur Halbzeit. Es gelang der SG zwar den Rückstand nicht weiter anwachsen zu lassen, aber auf der anderen Seite konnte man diesen auch nicht wieder verkürzen. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff dann noch ein kleiner Nackenschlag – die SG kassierte den Gegentreffer zum 22:17 Halbszeitstand sowie eine 2 Minuten Zeitstrafe gegen Spielmacherin Camilla Schollenberger.

Trotz Rückstand nie aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft

Der Start in die 2. Halbzeit verlief nicht optimal für die SG. Die Gastgeberinnen nutzten die Überzahl aufgrund der Zeitstrafe gegen Schollenberger konsequent aus und erhöhten die Führung durch zwei schnelle Tore beim 24:17 erstmals auf sieben Tore. Doch trotz des inzwischen klaren Rückstands liessen die Gäste vom Zürichsee nicht locker und kämpften weiter aufopferungsvoll. Durch einen 4:1 Lauf innerhalb von knapp 5 Minuten, jeweils Vivienne Aklin und Jana Ellenberger hatten zweimal für die SG getroffen, waren die Gäste beim 25:21 wieder auf Schlagdistanz. Zu viele technische Fehler in dieser Phase verhinderten allerdings, dass das junge Team vom Zürichsee den Rückstand noch weiter verkürzen konnte. Bis zum 28:24 hielten die Linksufrigen den Rückstand konstant bei vier Toren. Dann begannen Kraft und Konzentration, auch aufgrund mangelnder Wechselmöglichkeiten im Rückraum der Zürcherinnen, zu schwinden. Die Folge war, dass sich im Angriff der Seedamen nun vermehrt technische Fehler einschlichen oder die Abschlüsse nicht mehr mit voller Konzentration genommen wurden. Dies nutze die HSG Aargau Ost, die über einen etwas breiteren Kader als die SG Zürisee verfügte, eiskalt aus, bestrafte jeden Ballverlust der SG mit einem Tempogegenstoss und zog mit einem 4:0 Lauf innerhalb von drei Minuten auf 32:24 davon. Damit war die Vorentscheidung in diesem Spiel knapp 15 Minuten vor dem Ende definitiv gefallen. Die SG fing sich zwar recht schnell wieder, gab trotz des Rückstands nie auf und kämpfte vorbildlich bis zum Schlusspfiff. Den Rückstand weiter als bis auf sechs Tore zu verkürzen gelang den Gästen jedoch leider nicht mehr. Das Spiel endete am Schluss mit 38:31 für die HSG Aargau Ost. Die Aagauerinnen mussten sich den Sieg jedoch hart erabeiten. Die SG Zürisee kann trotz der Niederlage sehr viele positive Dinge aus diesem Match mitnehmen. Der Einsatz, die Moral und der Kampfgeist der Mannschaft waren vorbildlich! Und auch das Zusammenspiel insbesondere das schnelle Spiel nach vorne in der 2. Welle und schnellen Mitte sowie auch das Spiel im Positionsangriff waren mit das Beste, was das Team bisher in dieser Saison gezeigt hat. Man konnte sehen, dass zu einem absoluten 2. Liga Spitzenteam, dass zur Hälfte aus 1. Liga Spielerinnen besteht, nur Kleinigkeiten fehlen. Und Trainer Stephan Knop analysierte nach dem Spiel: «Zunächst ein grosses Kompliment an meine Mannschaft! Wir haben heute dem verlustpunktfreien Tabellenführer HSG Aargau Ost wirklich einen grossen Kampf geliefert und waren über weite Strecken absolut auf Augenhöhe. Lediglich zwei kurze Schwächephasen von je fünf Minuten pro Halbzeit haben dazu geführt, dass wir entscheidend in Rückstand geraten sind und Aargau Ost das Spiel für sich entscheiden konnte. Daran müssen wir jetzt noch arbeiten.»

Trotz der Niederlage kann das junge Team erhobenen Hauptes auf die kommenden Aufgaben blicken. Nun heisst es «Wunden lecken», gut trainieren und dann am kommenden Wochenende dem Tabellenzweiten SG TV Unterstrass/Rümlang die Punkte streitig machen. Das Spiel findet am Samstag, 12. November 2022 statt.

Anpfiff ist um 12:00 Uhr in der Sporthalle Heuel in Rümlang.

#SGZürisee #EisUferEisZiel #VEROFIT

HSG Aargau Ost - SG Zürisee (22)

Matchtelegramm:

HSG Aargau Ost – SG Zürisee 38:31 (22:17)
Siggenthal Station GoEasy 1
25 Zuschauer

SR (Schiedsrichter): Martin Meienberg
SG Zürisee: Mrgan (1.-21., 31.-40. 48.-60.), Hamburger (21.-30., 40.-48.); Mitric (1), Berri (2), Dettwiler (4), Aklin (10/1), Schollenberger (1), Ellenberger (8/2), Schinzel (3), Stäheli (1), Fabricius (1), Wälchli, Schild
Spielfilm: 0:1, 7:6, 14:14, 18:15, 22:17 (Halbzeit), 25:18, 26:22, 30:24, 33:26, 38:31 (Endstand)