In drei Minuten Sieg und Tabellenplatz verloren
Die wenigen Zuschauer in der Genfer Sporthalle Sous- Moulin bekamen einen echten NLB Spitzenkampf geboten mit vielen sehenswerten Toren, hart umkämpf aber meistens fair und spannungsgeladen bis zum Schlusspfiff.
Dabei hatte die SG die Nase bis zur 56. Minute immer vorne und zog dann doch den Kürzeren, was zugleich den zweiten Tabellenplatz kostete.
Nach dem Anpfiff legten beide Teams mit vollem Tempo los, es entwickelte ein offener Schlagabtausch mit vielen Treffern, aber auch vergebenen Chancen. Kein Team konnte sich absetzen, die knappe Pausenführung der Gäste vereitelten die Hausherren in letzter Sekunde mit einem sehenswerten „Fliegertor“ zum 15:15. Vor allem die Gäste vom Zürichsee verpassten es einige Male mit mehr als einem Treffer davon zu ziehen. Das änderte sich auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte nicht gross bis in der 42. Minute Simon Gantner mittels 7 Meter sein Team erstmals mit zwei (25:23) in Führung schoss. Das Angriffspiel lief hervorragend und unter Regie von Spielmacher Gantner blühten die Rückraumschützen Zuber, Pospisil und Shcherbak richtig auf, nur noch übertroffen vom überragenden Karlen am rechten Flügel welcher aus acht Versuchen sieben Treffer erzielte.
Der in der 40. Minute am Kreis eingewechselte, 2.13 cm Genfer Hüne Bonilauri, entpuppte sich alsbald zum grossen Spielverderber für die SG vom Zürichsee. Seine sechs Treffer vom Kreis innert 16 Minuten kosteten den Seebuben schlussendlich den schon fast sicher geglaubten Sieg. Allerdings kamen in den Schlussminuten auch noch etliche unglückliche Schiedsrichterentscheide dazu. Vor allem als Pospisil in der 57. Minute mehr als Regelwidrig, von eben diesem Hünen Bonilauri zu Boden befördert wurde und wie bei der Fussabwehr eines Genfers kurz davor auch keine Strafe ausgesprochen wurde gingen die Emotionen sogar beim eher ruhigen Trainer Milicic hoch. Dazu kommt noch das eben dieser Pospisil anschliessend als quasi Spielverzögerer noch drei Angriffe pausieren musste. In Genf ist es schwer zu gewinnen doch die Schlussminuten hinterliessen bei diesem temporeichen und hochstehenden Spiel leider einen mehr als nur fahlen Nachgeschmack.
Trainer Predrag Milicic zur bitteren Niederlage nach dem Spiel.
Den in der zweiten Spielhälfte eingewechselten Kreisläufer der Genfer bekamen wir überhaupt nicht in den Griff und der krasse Fehlentscheid kurz vor Spielende brachte uns am Ende um den Sieg.
Wir stehen jetzt zur Saisonhälfte auf dem Platz den wir verdient haben, jetzt sind wir in der zweiten Saisonhälfte wieder die Jäger, was uns besser liegt als gejagt zu werden. Enttäuschend war für mich die Abwehr, die zu Saisonbeginn so gut klappte und gegen die starken Gegner oft versagte. Wir bekommen zu viele Tore von den Aussenspielern und nutzen unsere eigenen Ballgewinne zu wenig zu einfachen Toren aus. Wir werden aber daran arbeiten und hoffen nach der Pause wieder in den Play-Off Modus der letzten Saison zu kommen. Die starken Gegner wie Stäfa, Baden und Genf kommen ja noch zu uns und darauf freue ich mich im 2023.
NLB, CS Chênois Genève Handball – SG Wädenswil/Horgen, 36:34 (15:15)
18.12.2022 / 16.00 Chênois Sous-Moulin, 75 Zuschauer, SR: Joss Bertin / Ouardani Adel
Strafen: Genève 3*2 Min., SGHW 2*2 Min.
Genève: Panchaud 45-54 (1 Parade), Soullier (7 Paraden), Saunier (1), May (3/1), Arintsoa, Steinmann (1), Morzier, Veiga, Kerboua (7), Grondin (2), Pürro (1), Moreno (6), Bonilauri (6), Ros, Chardon (6), Pelechenko (3).
SGHW: Imhof 38-54 (1 Parade),Steiner (10 Paraden), Gantner S. (5/3), Pospisil (5), Döbbeling, Gantner D.(1), Gantner P.(1), Kälin (2), Karlen (7), Schuler (1), Shcherbak (6), Wünsch, Zuber (6) Wolfer.
Torfolge: 0:2, 3:5, 9:10, 12:12, 15:15, 17:19, 21:21, 23:25, 27:29, 31:33, 34:34, 36:34.
Bemerkungen: SG Wädenswil/Horgen ohne Lechner. Döbbeling und Wolfer nicht eingesetzt.
- Minute, Steiner hält 7 Meter von Chardon, 58. S. Gantner schiesst 7 Meter an den Pfosten.
Auszeit: 25. Genf (12:13), 29. SG (14:14), 51. Genf (29:31), 54. SG (32:33), 58. Genf (35:34, 59. SG (36:34).

