SG Horgen/Wädenswil entscheidet das letzte Spiel des Kalenderjahres für sich.
Schon früh in der Partie war klar, dass die angereisten Effretiker deutlich mehr Stimmung und Aggressivität als handballerisches Können in die Waldegghalle mitgebracht hatten. So erstaunte es nicht, dass der zweite Treffer der Gäste erst nach gut 16 Minuten erzielt werden konnte. Zuvor wurden sämtliche Abschlussversuche – ausser einem 7-Meter Tor – von Sokcevic entschärft. Da sich jedoch auch die SG zu viele Unkonzentriertheiten leistete wurde der standesgemäss erwartete grosse Vorsprung nicht zur Tatsache. Sorgen bereitete dem für Nelius eingesprungene Santoro allerdings vorallem, dass er bereits nach einer Viertelstunde auf zwei seiner Leistungsträger verletzungsbedingt verzichten musste. Sowohl Esposto, als auch Burgherr wurden Opfer der emotional geladenen Gäste und spielten fortan nicht mehr für ihre Farben weiter. Da aufgrund eines parallel ausgetragenen U19-Spiels auch keine Nachwuchskräfte zur Verfügung standen wurden die Wechselmöglichkeiten stark eingeschränkt. Trotz dieser Rückschläge kämpften die Favoriten weiter und stellten nicht zuletzt dank sehenswerten Treffern von Linkshänder Hitz zur Pause auf 13:9.
Auch in der zweiten Halbzeit konnten sich die Platzherren zu Beginn nicht absetzen. Grund dafür waren einmal mehr die verworfenen Chancen und technischen Fehler. Der Gegner wurde dadurch deutlich länger am Leben gelassen, als nötig gewesen wäre. Mangels spielerischer Möglichkeiten konzentrierten sich diese jedoch auf das Kommentieren jedes Entscheides der gut pfeifenden Unparteiischen, anstatt sich auf das Ausnutzen der eigenen Chancen zu fokussieren. Bezeichnend dafür nahmen sich die noch immer von ihrer harten Gangart zehrenden Gäste nach gut 48 Spielminuten selbst aus der Partie. Obwohl sie in doppelter Überzahl agierten, konnte keiner der beiden Angriffe verwertet werden. Mit einem Tor für die SG sorgte Kälin sogar dafür, dass diese Situation zu Gunsten der Seebueben entschieden wurde. Da das Überzahlspiel aus Sicht des Gästetrainers wohl trotzdem überzeugte, agierten die Grün-Weissen auch anschliessend noch mit einem siebten Feldspieler, was Torhüter Schäfer nach einer seiner insgesamt 11 Paraden gar noch zu einem direkten Treffer ins verwaiste Tor einlud. Danach war die Luft bei den Gästen endgültig raus. Mit fünf Toren in Folge, darunter ein präziser Rückraumknaller von Gorlé unter den Querbalken und das Tor des Abends mit einem Drehball aus spitzestem Winkel durch Füllemann, wurde den Effretikern der letzte verbliebene Glaube an einen Punktegewinn genommen. Die SGHW entschied das letzte Spiel der Vorrunde mit 28:22 für sich und behauptet sich damit weiterhin auf dem zweiten Tabellenrang.
M2-02, SG Horgen/Wädenswil – Grün-Weiss Effretikon 28:22 (13:9)
Horgen Waldegg, 51 Zuschauer, SR: Baumann/Haldemann, Del. Künzle
Strafen: 3*2 Min SGHW, 6*2 Min. Effretikon
SG Horgen/Wädenswil: Sokcevic (48%)/Schäfer M. (43%/1 Tor), Burgherr (2), Esposto, Füllemann (5/1), Gorlé (4/1), Hitz (5), Kälin (4), Kummer, Pfister (2), Schäfer C. (5)