Spielbericht 1.Liga: SG Horgen/Wädenswil – TV Muri

Datum: 21.01.2024

Ein verlorener Punkt

Man hätte sich am Europameisterschaftsspiel zwischen Österreich und Deutschland wähnen können. Der aufgrund des klaren Hinspielresultates zu favorisierende TV Muri in der Rolle von Deutschland und die aufopfernd kämpfenden Seebueben als unsere sympatischen östlichen Nachbarn stellten die Partie fast identisch nach. Ganz zu Beginn des Duells standen insbesondere die beiden Torhüter im Fokus. Sokcevic hielt seinen Kasten im Stile von Möstl beinahe sauber und liess in den ersten 8 Spielminuten nur gerade einen Gegentreffer zu. Auf der anderen Spielfeldseite blieben aber seine Teamkollegen ebenfalls nicht fehlerfrei und konnten vorerst keine deutliche Führung herausspielen. Das Spiel wurde im Verlauf des ersten Durchgangs immer ausgeglichener, ehe die SG in den letzten 10 Minuten vor dem Pausentee einen Gang zulegte und bis zum 15:11 verdient davonziehen konnte. Es war insbesondere die deutlich höhere Variabilität im Angriff, die den Unterschied ausmachte. Muri strahlte aus dem Positionsangriff kaum Gefahr aus und durfte sich bei den technischen Fehlern der SG bedanken, dass sie so durch Tempogegenstösse trotzdem zu einigen Treffern kamen. Dies änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Einzig Noel Angehrn sorgte mit seinen insgesamt 13 Treffern dafür, dass die Aargauer bis zur 45. Minute nur mit 7 Treffern hinten lagen. Was danach geschah lässt sich erneut mit der bereits erwähnten Euro-Partie illustrieren. Obwohl die Österreicher das Spiel klar in ihrer Hand hielten und nur wenig zum Todesstoss gegen den vermeintlichen Favoriten fehlte, waren es mehrere ungenaue Abschlüsse in Folge, welche den Gegner zurück in Spiel kommen liessen. Erst spät wurde eine offensive Deckung auf den bis dahin einzigen gefährlichen Schützen der Gäste angeordnet, seine Teamkollegen hatten zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits Lunte gerochen und glaubten wieder an einen Punktgewinn. Als das Spiel in die letzte Minute ging stand es bereits 30:30. Die SG, ohne den wegen 3 Zeitstrafen disqualifizierten Füllemann im Angriff, belohnte sich mit einem 7-Meter Wurf. Die Bedeutung dieser Chance wohl im Kopf scheiterte der sonst sehr sicher werfende Zollinger, was den Gästen gar die Chance gab noch zum doppelten Punktgewinn zu gelangen. Und tatsächlich holten auch sie 3 Sekunden vor Spielende noch einen Penalty zu ihren Gunsten heraus. Es wäre die Höchsstrafe für die SG gewesen, hätte Sokcevic diesen nicht vereitelt und wenigstens noch einen Punkt für das Heimteam gesichtert. Nach 45 Minuten als der klare Sieger aussehend verlor die SG einen wichtigen Punkt in der Schlussviertelstunde. Will man den Anschluss an die Spitzengruppe weiterhin halten, dürfen solche Chancen nicht mehr fahrlässig verspielt werden. Passiert ist trotzdem nichts, mit 15 Punkten und einem Spiel weniger als die direkte Konkurrenz liegt die SG noch immer auf dem 6. Zwischenrang mit direktem Anschluss an Rang 3. Die nächste Chance auf einen Vollerfolg gibt es bereits am kommenden Samstag in Wohlen, zu Gast beim zweitletzten der Erstliga-Gruppe 2.

SG HorgenWädenswil – TV Muri

M1-02, SG Horgen/Wädenswil – TV Muri 30:30 (15:11) SR: Leu/Fallegger Strafen: 6*2 Min. SGHW, 5*2 Min. Muri

SGHW: Sokcevic/Schäfer M., Albrecht, Burgherr (9), Esposto (3), Füllemann (5/2), Hitz (3), Kälin, Massatsch (1), Pfister (1), Schäfer C., Stankovic, Ziegler (2), Zollinger (7)