Das Gute vorweg: die SG Horgen/Wädenswil startet mit einem Punkt in die neue Meisterschaft. Weniger schmeichelnd ist jedoch die Leichtfertigkeit, mit welcher der Vollerfolg vergeben wurde. Doch starten wir von Vorne. Am Samstag reisten die Erstligisten der SGHW über den Ricken nach Flawil, denn das erste Meisterschaftsspiel der Saison 2024/2025 stand gegen den letztjährigen Abstiegs-Barragesieger an. Abwesenheiten einiger Routiniers im Team machten die Aufgabe für Trainer Santoro zwar nicht einfacher, dennoch schien auf dem Papier die Chance auf Punkte gross. Obwohl die Gastgeber den Torreigen eröffneten, schienen die Zürcher gewillt, das Spiel in die eigenen Hände zu nehmen. Es dauerte allerdings gut 9 Minuten, bis die Seebueben zum ersten Mal in Führung gingen. Grund für den bis dahin knappen Spielverlauf waren Fehler der Gäste im Angriff, welche die Platzherren mittels Tempo-Gegenstössen gnadenlos in Tore umwandelten. Generell schien dies die wirksamste Waffe der Ostschweizer zu sein. Aus dem Positionsangriff agierten sie zwar sehr agil, aber nur wenig wirkungsvoll und benötigten daher die einfachen Tore um auf der Anzeigetafel mithalten zu können. In einer etwas chaotischen Schlussminute vor dem Seitenwechsel war es erneut ein Gegenstosstor, das den Flawilern den Anschlusstreffer bescherte. Massatsch sorgte mit einem kurzfristigen Energieanfall jedoch in den verbleibenden 11 Sekunden nochmals für einen Treffer für die Gäste, sodass die SGHW mit einem 2-Tore-Vorsprung in die zweite Spielhälfte starten konnte. Nach dem Seitenwechsel schien die SG endgültig die Zügel in die Hand zu nehmen. Mit einer starken Defensivleistung setzten sie den Grundstein, um eine vorentscheidende Distanz herzustellen. Dank weniger Fehlern im Angriff der SG kamen die Platzherren zudem kaum mehr zu geschenkten Toren. Als Ziegler nach 52 Minuten zum 22:28 verwandeln konnte, schien der Drops gelutscht. Was danach jedoch geschah, war für die angereisten SG-Fans schlimmer als der kühnste Albtraum. Die Flawiler stellten schon früh auf eine Manndeckung um und liessen die Seebueben wie einen Esel vor dem Berg stehen. Als bestünde das Spielgerät aus glühender Lava, vertändelten die Schützlinge von Santoro Ball um Ball. Marvin Schäfer im Tor der Gäste war es zu verdanken, dass die SG 26 Sekunden vor Schluss noch immer mit 2 Längen im Vorteil war. Es schien, als ob auch der erneute Fehlwurf alleine vor dem Torhüter verkraften werden könnte. Doch die Ostschweizer trafen erneut und stellten damit den Anschlusstreffer 20 Sekunden vor Abpfiff her. Unglaublich aber wahr: die SGHW konnte auch die verbleibenden Momente nicht ohne technischen Fehler überwinden, sodass ein direkter Freiwurf nach Ablauf der Zeit aus gut 15 Metern Distanz die kleine Chance für die Platzherren eröffnete noch zum Ausgleich treffen zu können. Und genau dies erfolgte. Janik Baumgartner verwandelte den Freiwurf und beförderte sein Team zu einem euphorisiert gefeierten Punktgewinn. Die Erstligisten vom Zürichsee müssen sich hingegen hinterfragen, wie es zu dieser wahrlich unnötigen Punkteteilung gekommen ist. Viel Zeit bleibt dazu nicht. Bereits am kommenden Samstag treten sie beim ersten Heimspiel gegen den zu favorisierenden TV Unterstrass an.
M1-01 HC Flawil – SG Horgen/Wädenswil 28:28 (14:16)
Flawil Botsberg, 80 Zuschauer
SR: Ràcz/Troisler, Strafen: 2*2 Min. Flawil / 5*2Min. SGHW
HC Flawil: Zuppa (33%)/Kobler (19%), Baumgartner J. (5), Baumgartner T., Brocchetti, Bruggmann (2), Gees (3), Häfliger (1), Helg (3), Kuhn (5), Mattioli (1), Niderer (4), Pfründer (4/2)
SG Horgen/Wädenswil: Köppel (28%)/Schäfer M. (55%)/Steiner (7%), Clavien (1), Esposto M. (3), Esposto R., Estermann (2), Füllemann (7/3), Hess, Kummer, Massatsch (1), Schäfer C. (3), Stirnimann (8), Ziegler (3)