Die Verabschiedungen haben mehr berührt als das Spiel
In einer intensiven Partie gelang es der SG nicht, das Spieldiktat an sich zu reissen und den Gästen aus Schaffhausen ihr Spiel aufzuzwingen. So musste sie eine nicht unverdiente 25:26 Niederlage gegen die SG GS/Kadetten Espoirs SH im letzten Spiel der Saison einstecken. Der Sieg zum Abschied von Trainer Predrag Milicic blieb aus.
Die SG bekundete von Beginn weg Mühe mit der aggressiven und konsequenten Verteidigung von Espoirs, sodass sie schon bald mit eins bis zwei Toren im Rückstand lag. Die Verteidigung der SG bekam die schnellen Spieler der Gäste nicht in Griff und im Angriff fehlte die Durchschlagskraft und die überraschenden Pässe. Etwas mehr Stabilität brachte die Einwechslung in der zwanzigsten Minute von Jonas Steiner, aber mit den eigenen Fehlern (Verhältnis 6:1 in der ersten Halbzeit) brachte sich die SG selber um die erkämpften Bälle in der Verteidigung. Björn Buob konnte mit seinem zweiten Treffer in der letzten Sekunde vor der Pause den Spielstand auf 12:15 verkürzen.
Nach der Pause spielte die SG die stärksten Minuten dieser Partie. Tim Wünsch gelang der ersten Treffer, im Angriff spielte die SG nun schneller und variantenreicher, während sich bei den Gästen nun auch technischen Fehler einschlichen. Pascal Gantner gelang in der 39. Minute der Ausgleich zum 18:18, inzwischen war das Spiel neu lanciert und die nächsten zehn Minuten waren ausgeglichen. Für die sechs Tore der SG waren sechs verschiedenen Spieler zuständig, der Jüngste auf dem Platz, Janis Stirnimann, konnte zum 24:24 in der 50. Minute einschiessen. Und in den letzten zehn Minuten biss sich die SG am eingewechselten Goalie von Schaffhausen, Gwendal Dussey, den Zahn aus. Von sechs Schüssen der SG aufs Tor hielt er fünf, nur Nico Wolfer war in der 58. Minute erfolgreich. Das genügt natürlich nicht zum Sieg, obwohl auch Schaffhausen platzierte und Philippe Cachin noch einen Penalty hielt. So wurde die Saison nicht mit einem Sieg, aber dafür erfolgreich mit dem Ligaerhalt abgeschlossen.

Der Höhepunkt des Abends waren die nun folgenden Verabschiedungen von Pascal Gantner und Trainer Predrag Milicic.
Pascal Gantner begann im HC Wädenswil im Jahr 2002 mit Handball und blieb dem Verein treu. Er gehörte zu den ersten Jahrgängen, die von der Zusammenarbeit der SG profitierten. Er und seine Altersgenossen, dabei auch Christian und Sandro Gantner,schafften erstmals für die SG den Aufstieg ins U19 Elite, leider konnte er altershalber nicht mehr dort spielen. Er kam bei Wädi in die zweite Liga, stieg dann direkt in die 1. Liga und das folgende Jahr in die NLB auf. Zwei Saison später folgte der Abstieg zurück in die 1. Liga, ehe dann mit dem neuen Trainer Predrag Milicic der direkte Aufstieg wieder geschafft wurde und seit 2018 ist die SG Wädenswil/Horgen in der NLB. Pascal war der Abwehrchef und seit einem Jahr auch Captän dieser Mannschaft. «Gegen Päsce zu spielen ist sehr schwer, er kann wie seine Arme ausfahren lassen, da kommst du nicht vorbei». Eine Aussage eines Trainingskollegen. Herzlichen Dank für deinen immer 100% Einsatz, es war eine Freude, dir zuzuschauen, vielen Dank für dein Engagement.
Predrag Milicic war acht Jahre Trainer dieser Mannschaft und so vielen Juniorenmannschaften dazu. Der Erfolg der Jungen ist ein messbarer Lohn für seine Arbeit, bei der viel mehr dahintersteckt als nur die Trainingszeiten und die Spiele. Er beeindruckte auch seine Spieler, wenn er ihnen schrieb: Schau das Spiel so und so, die xte Minute, genau so musst du reagieren etc. Sie haben seine klaren Anweisungen und die positiven Tips und Impulse sehr geschätzt, das war die Grundlage für die lange Zusammenarbeit und den Erfolg. Auch dir danken wir herzlich für deinen grossen und wertvollen Einsatz, es ist so viel Gutes daraus entstanden.
Als Predrag bei seiner Verabschiedung das Mikrofon zur Hand nahm, erstaunte das viele. Doch so wie er ist sagte er wenig, dafür um so aussagekräftiger: » Ich war gekommen, um bald weiter zu gehen. Doch ich habe hier ein Zuhause gefunden».
Vielen Dank, Predrag, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen konnten.

NLB: SG Wädenswil/Horgen : SG GS/Kadetten Espoirs SH 25:26 (12:15)
Horgen Waldegg, 400 Zuschauer, SR Nick Eggenberger/ Florian Sieber
Strafen SG 4 x 2 Minuten, Kadetten 3 x 2 Minuten plus 1 rote Karte Markovic
Best Player: SG Tim Wünsch, Kadetten Petar Ilic
SG Wädenswil/Horgen: Philippe Cachin (25% gehaltene Bälle), Jonas Steiner (28%); Julian Döbbeling, Fabian Pospisil (1), Janis Stirnimann (2), Francesco Biffiger (4), Pascal Gantner (2), Yanick Schuler (3), Tim Wünsch (5), Nico Wolfer (3), Oleksii Shcherbak (2/2),Björn Buob (3), Silvan Estermann, Xavier Kuzma,Noah Diethelm, Timur Hess
SG GS/Kadetten Espoirs: Andre Strauss (29%), Gwendal Dussey (72%); Manuel Speicher, Lukas Hedinger (7), Petar Ilic (6), Luca Hage (2), Silas Müller (1), Patricce Bührer (1), Milan Lutz (2), Nicolas Markovic (3), Julian Kemmerling, Rohat Sahin (3),Adam Petric (1), Houssen Nassereddine