Wettkampfglück entschied Seederby zugunsten von Stäfa
Um es vorwegzunehmen, das Seederby hielt, was es versprach. Die knapp 400 Zuschauer bekamen ein hochstehendes und spannendes Spiel geboten, das erst in der Schluss-Sekunde durch Ihren besten Spieler, den Kreisläufer Karlo Ladan entschieden wurde. «Man of the Match» war aber SG Wädenswil/Horgens Neuzugang Shcherbak Oleksii. Er kam, spielte, schoss 12 Tore, nur der Siegtreffer fehlte zum Einstand.
Der am Dienstag mit seinem Hund Sandy eingereiste Shcherbak stand nach nur einem Mannschaftstraining in der Startaufstellung der Linksufrigen. Die Lizenz war am Morgen eingetroffen und Trainer Milicic schenkte ihm auch gleich sein Vertrauen. Shcherbak ist für die SG kein Neuling, spielte er doch in der Saison 22/23 bereits einmal hier. Dass er sich in Top-Form befindet, bewies er gleich von Beginn weg, bis zum Pausenpfiff erzielte er sieben Tore und war massgeblich mitverantwortlich für die 16:14 Führung der SG. Es wurde von Beginn weg um jeden Ball gekämpft, sehenswerten Treffern folgten auch grossartige Torhüterleistungen, wohlgemerkt auf beiden Seiten. Bis zum 11:11 durch Simon Gantner wechselte die Führung hin und her, kein Team konnte sich mit mehr als einem Tor absetzen. Mit etwas Glück kullerte anschliessend Shcherbak’s Ball an Stäfa Hüter Frei vorbei ins Tor und Döbbeling erzielte mit einem temporeich vorgetragenen Gegenstoss das 13:11 für die Gäste, die erstmals mit zwei vorlagen. Stäfa Coach Maag zog sofort die Reissleine und nahm eine Auszeit für sein Team. Ab der 22. bis zur 30. Minute stand dann Hüter Cachin im Tor der Gastgeber und mit einer 4:2 Deckung versuchte Stäfa die Laufwege des SG-Rückraums zu stören. Dennoch behielt die SG Wädenswil/Horgen die 16:14 Führung bis zur Pause.
Stäfas Torhüter Chachin avancierte zum Partykiller für die SG
Fünf Minuten nach Wiederbeginn wuchs der Vorsprung durch einen sehenswerten Treffer von Pascal Gantner auf 19:16 an. Drei Tore vorne lagen die Gäste auch nach dem achten Treffer von Shcherbak in der 39. Minute. Kleine Dinge konnten das Spiel jetzt entscheiden, etwa unnötige Strafen oder wie im heutigen Seederby die drei Paraden des in der 48. Minute zurückgewechselten Hüters Chachin der erst einen Strafwurf von Shcherback parierte und infolge drei 100 % Chancen der Seebuben zunichtemachte. Bis zur 50. Minute drehte das Spiel, und das Heimteam lag mit 28:26 voran. Die Aussen-spieler kamen jetzt mehr zum Zug. Zwei sehenswerte Treffer von Schuler von links und dem Ausgleich zum 32:32 durch Karlen von rechts hielt beim Heimteam Linksaussen Martis mit insgesamt sieben Einschüssen bei acht Abschlüssen entgegen.
16 Sekunden vor Spielende war es wieder Pascal Gantner der eiskalt zum 33:33 verwertete. Stäfa nutzte jetzt seine dritte Auszeit umgehend und da beide Teams einen Spieler auf der Strafbank hatten, ergänzten Sie den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Das Wettkampfglück war den Gästen nicht hold und mit dem Schlusspfiff fiel der frenetisch gefeierte, glückliche Siegtreffer durch den Stäfner Ladan.
Teamchef Beat Rellstab, leicht gezeichnet durch den erneuten Punktverlust, bemühte sich dennoch positiv in die Zukunft zu sehen. «Wir haben heute gegen den Leader ein sehr gutes Spiel geliefert, unser Neuzugang Oleksii Shcherbak hat voll eingeschlagen und einige Spieler ziehen bereits mit, schade nur das schön Spielen keine Punkte bringt und die knapp vor uns liegenden Berner mit einem Sieg wie Arbon und Möhlin alle immer noch drei Punkte vor uns liegen,»
Hans Stapfer
Telegramm:
23.11.2024 Frohberghalle Stäfa Spielbeginn 16.30 / Zuschauer 400
Handball Stäfa vs. SG Wädenswil/Horgen 34:33 (14:16)
Schiedsrichter: Hasler, Hungerbühler DLG: Meier
Strafen: Heimteam 4×2 Minuten und 1x direkt Rot / Gäste 7×2 Minuten
Handball Stäfa: Frei 1-22, 30-48 (10P/38 %), Chachin (7P/35 %); Bächtiger (7), Schmidt, Müller (2/1) Spörndli (1), Yamada (2), Mores, Ladan (11), Martis (7), Zeller, Zimmermann, Bertschinger, Gretler, Widmer (4).
SG Wädenswil/Horgen: Chachin 42-50, Steiner (13P/30 %); Döbbeling (2), Pospisil (1), Biffinger (2), Zollinger, Gantner P. (5), Kälin, Schuler (4), Pfister, Karlen (1), Wünsch, Gantner (6/4), Shcherbak (12/2), Rehmann.