Die SGHW vergibt in der Schlussminute leichtfertig Punkte gegen den Tabellenletzten und verpasst es ein Polster zu den Abstiegsplätzen zu erspielen. Wenig erinnerte an die Affiche vor vier Jahren, als sich die Genfer mit der SGHW um den Aufstieg in die QHL duelliert hatten. Eines war jedoch identisch: in dieser Partie stand viel auf dem Spiel. Entsprechend nervös starteten beide Kontrahenten in die Begegnung. Vier Minuten dauerte es, ehe die SG durch Biffiger ihren ersten Treffer markieren konnte. Doch auch die Gastgeber waren nur geringfügig erfolgreicher. Auf beiden Seiten wurden Bälle verworfen, oder gleich durch technische Fehler dem Gegner geschenkt. Nachdem Pospisil nach gut 11 Spielminuten zur ersten Führung der SG traf drehten die Platzherren allerdings auf und distanzierten die weit angereisten Zürcher am späten Samstagabend innert wenigen Minuten um 5 Treffer. Das Time-out von Trainer Milicic zeigte Wirkung und liess die Gäste wieder zum Tabellenletzten aufschliessen. Erneute unerzwungene Eigenfehler führten dennoch zu einer 14:10 Pausenführung für den letztjährigen QHL-Absteiger. Nach dem Seitenwechsel gestaltete sich die Partie über weite Strecken ausgeglichen. Auffallen dabei war, dass sich die Genfer regelmässig mit einfachsten Mitteln hervorragende Abschlussmöglichkeiten kreieren konnten – oft reichten dazu zwei schnelle Pässe – und dann aber an den Torhütern der SG oder der Torumrandung scheiterten. Der Gleichschritt brachte der SGHW jedoch nur wenig, sodass sich Milicic entschied mit dem siebten Angreifer zu agieren. Die Wirkung blieb nicht aus. Auch dank einer unterdurchschnittlichen Angriffsleistung der Genfer glichen die Seebueben 2.5 Minuten vor Spielende aus und erzielten eine Minute später gar den Führungstreffer zum 25:26. Die Genfer nutzten den darauffolgenden Angriff erneut nicht aus, sodass nur noch 60 Sekunden verblieben und die SG im Ballbesitz war. Die Punkte für die abstiegsgefährdeten Zürcher waren auf dem Silbertablett angerichtet. Zur tragischen Figur wurde dann aber Oleksii Shcherbak. Zwei Fehlpässe von ihm in Folge, 2 Gegenstosstore der Gastgeber und keine Punkte für die SGHW waren das Verdikt der Schlussminute. Mit diesem fahrlässigen Punkteverlust befinden sich die SG (15 Punkte), Möhlin, Arbon (jeweils 14 Punkte) und Genf (12 Punkte) in einer Vierergruppe, welche die zwei Absteiger unter sich ausmachen wird. Will die SG den Ligaerhalt sichern, müssen wohl zwei der letzten 4 Spiele in Punkten enden. Als erstes empfangen sie dabei den Tabellenführer aus Stäfa zum Seederby am 12. April in der Horgner Waldegghalle. Um gegen Stäfa punkten zu können muss das Team von Predrag Milicic zweifelsohne ein anderes Gesicht zeigen als beim erfolglosen Ausflug nach Genf.
NLB, CS Chenois Geneve Handball – SG Wädenswil/Horgen, 27:26 (14:10)
Chenois Sous-Moulin, 156 Zuschauer
SR: Hardegger/Hardegger, Del.: Summ
Strafen: 6*2 Min. Genf, 4*2 Min. SGHW
SGHW: Caching (9 Paraden/36%)/Steiner (8/45%), Biffiger (4), Buob (1), Döbbeling (1), Gantner (4), Kälin, Pfister, Pospisil (2), Rehmann, Schuler (2), Shcherbak (4/1), Stirnimann (2), Wolfer (3/3), Wünsch (3), Zollinger