Spielbericht HCH 1 – GC Amicitia Zürich

Datum: 08.02.2014

Horgen siegt glanzlos in Zürich


Am Samstag empfingen die 1. Ligisten von GC Amicitia Zürich den Aufstiegsanwärter aus Horgen. Entgegen der Tabellensituation versprach die Ausgangslage ein enges Spiel, schliesslich war das Kader der Gäste durch Krankheits- und Verletzungsbedingte Abwesenheiten von unter Anderem Guitton, Bürkli und Karlen deutlich geschwächt. Und auch sonst war das Parkett mit Brisanz bestückt.

So sah man auf Horgner Seite den ersten Auftritt von Thierry Fongué in der Saalsporthalle seit dem Wechsel zum HC Horgen, die erste Partie von Rückkehrer Dominique Anderes im Dress von Horgen gegen seine Teamkameraden von der Hinrunde und das erste Spiel generell für den HC Horgen von Neuzugang Reto Widmer. Auch auf der Gegenseite waren zwei sehr bekannte Gesichter zu erkennen. An der Seitenlinie des Heimteams stand Peter Schaudt und Zürichs wichtigster Rückraumspieler Roger Kuhn dürfte ebenfalls jedem Horgner bestens in Erinnerung sein.


Verkrampfte erste Hälfte
Eines kann man vorweg nehmen: die prägenden Figuren in diesem Spiel waren diskussionslos die Torhüter. Sowohl Anderes als auch seine Gegenüber parierten zahlreiche Würfe und sorgten dafür, dass die Angriffsbemühungen beider Teams als gefahrlos abgestempelt werden konnten. Einzig Hilkinger vom linken Flügel konnte in der Startphase eine gute Auswertung vorweisen. Zusätzlich zur Verunsicherung kam dann auch noch dazu, dass die Schiedsrichter auf beiden Seiten sehr sparsam mit Foulpfiffen umgingen, sodass auch im Normalfall mit Freiwurf geahndete Szenen mit einem Fehlwurf endeten weil die Verteidigungsreihen ungestraft in den Schussarm greifen konnten. Im Gegensatz dazu wurde die Zeitspielregel exorbitant ausgenutzt, was zusätzlich zu unvorbereiteten Würfen führte. Der Handballverständige erkennt bei diesen Ausführungen klar, dass das Spiel nicht mit grosser Attraktivität glänzen konnte, sondern fast sämtliche Tore durch Kampf und Einzelaktionen vorbereitet wurden. In der 26. Minute durfte sich dann Reto Widmer zum ersten Mal als Horgner Torschütze notieren lassen und durch einen Treffer von Fongué 3 Sekunden vor Schluss der ersten Halbzeit schafften es die Favoriten aus der Agglomeration wenigsten noch mit einer hauchdünnen Führung in die Pause zu gehen.

Hektische Schlussminuten und Spannung bis zur letzten Sekunde.
Nach der Pause erhielt man für kurze Zeit den Eindruck, als ob Milosevic und Konkol ihre Schützlinge wachgerüttelt hätten und nun ein Niveausprung möglich wäre. Im Angriff lief der Ball nun flüssiger und Anderes hielt seinen Kasten dicht. So wurde der Vorsprung auf 3 Tore ausgebaut und das Spiel schien sich in erwartete Bahnen zu begeben. Doch dieses Aufbäumen hielt nur kurz hin. Die Gangart auf dem Feld wurde härter und die Partie pendelte sich wieder auf einem äusserst unattraktiven Niveau ein. Zu spüren bekam das insbesondere Horgens Spielmacher Schwander. Etliche Male wurde er mit Schlägen auf Hals und Kopf gebremst ohne, dass die Schiedsrichter eingriffen. Es waren die Minuten von Roger Kuhn, der die Gastgeber wieder an die Horgner heranführte und sich ein verbissenes Duell mit Dominique Anderes lieferte. 3 Minuten vor Schluss brachte erneut Fongué mit seinem siebten persönlichen Treffer die Gäste in Front. Doch nur Sekunden später – wer könnte es anders sein – glich Kuhn für die Zürcher aus. Bezeichnend für das Spiel war es dann auch Hilkinger -Horgens zweitbester Schütze – der den Schlussstand von 19:20 erzielte. GC blieben noch 30 Sekunden um den Ausgleich zu erzielen, und das erst noch in Überzahl. 15 Sekunden später wurde Kreisläufer Aidan Kümmerli blockiert, was dieser allerdings nicht akzeptieren konnte. So holten beide Teams eine Zeitstrafe und Schaudt nahm sein 2. Time-out um den Angriff mit 6 Feldspielern (ohne Torwart) gegen 4 verteidigende Horgner zu besprechen. Erfolglos, wie sich herausstellte, denn der Horgner Block verhinderte den Ausgleichstreffer und sicherte sich so die ersten zwei Punkte im Jahr 2014. Wie im Hinspiel war auch dieser Sieg alles andere als Glamourös, jedoch darf man sich zufrieden schätzen mit den gewonnenen Punkten. Gegen den Gegner in der folgenden Woche, die SG Uster, muss jedoch eine klare Leistungssteigerung erfolgen um eine geglückte Revanche und den ersten Heimsieg im neuen Jahr feiern zu können.

 

1. Liga, GC Amicitia Zürich – HC Horgen 19:20 (10:11)
Zürich Saalsporthalle, 50 Zuschauer
SR: Staunovo/Schmid
Del: Berger
Time-out: GC 21:53 / 59:45, Horgen 26:08 / 52:26
Strafen: GC 4* 2 Min. Horgen 7* 2 Min.
Torfolge: 1:0, 3:3, 5:5, 6:7, 9:8, 10:10, 10:11, 11:13, 14:15, 14:17, 18:19, 19:19, 19:20

GC Amicitia Zürich: Schwyter, Steiner, Bühler (3), Di Stefano, Guldener, Kuhn (7), Kümmerli (1), Lemann, Nann, Reiser (1), Schaub (3), Lienemann, Zuber (4)


HC Horgen: Anderes, Javet, Fongué (7), Gantner C., Gantner S. (2), Hilkinger (5), Kälin, Schwander, Stamenkovic (1), Walber (1/1), Wallisch, Widmer (4)


Bemerkungen: Horgen ohne Bürkli, Guitton, Gürber, Vukadin (alle verletzt), Karlen (krank), Kasalo, Niedermann, Nelius

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