Die SG Zürisee setzt ein mit einem 32:26-Heimsieg gegen den TV Unterstrass ein Ausrufezeichen, schlägt die Stadtzürcherinnen in der Liga auch im Rückspiel und revanchiert sich für das dramatische 1/4-Final-Aus im ZH-Cup. Dass die SG das Spiel als Sieger verlassen und es am Schluss auch noch so deutlich werden würde, war aber bis kurz vor dem Ende nicht abzusehen. Doch alles der Reihe nach… Das erste Tor des Spiels erzielte Untertstrass durch ihre erfahrene Rückraum-Mitte-Spielerin Sophia Schuler, die der SG auch schon im ZH-Cup 1/4-Final grosse Probleme bereitet hatte. Die Antwort der SG folgte aber prompt. Mit einem schnellen 3:0-Lauf, Keira Koch hatte zunächst zum 1:1 ausgeglichen, dann erzielte Enja Berri mit dem 2:1 die erste SG-Führung bevor Jana Ellenberger vom 7-Meter-Strich auf 3:1 erhöhte, legten die Linksufrigen einen Traumstart hin. Doch die Gäste aus Unterstrass fanden nun auch immer besser ins Spiel. Julia Stahel konnte zwar zunächst noch einen 7-Meter-Strafwurf der Gäste parieren, doch bei den nächsten drei Würfen auf das SG-Tor war auch sie machtlos, sodass die Stadtzürcherinnen beim 3:4 wiederum mit einem Tor in Front lagen. Auf beiden Seiten waren die Abwehrreihen noch nicht so richtig im Spiel. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Teams abwechselnd trafen. Die erste 2-Tore-Führung seit dem 3:1 gelang dann der SG Zürisee, als sie ausgehend vom Spielstand von 7:8 einen Zwischenspurt einlegte und innerhalb von 72 Sekunden einen 3:0-Lauf aufs Parkett legte und mit 10:8 in Führung ging. Unterstrass verkürzte jedoch postwendend wieder auf 10:9 durch ihre Topskorerin Michelle Schnider, bevor Lea Schärer zum 11:9 für die SG einnetzte und den 2-Tore-Vorsprung wieder herstellte. Zu diesem Zeitpunkt waren knapp 16 Minuten gespielt. Als sich dann kurz darauf der TV Unterstrass auch noch eine 2-Minuten-Zeitstrafe einfing, sah die Ausgangslage für die SG eigentlich vielversprechend aus, daraus Kapital schlagen zu können. Doch weit gefehlt! Statt in Überzahl den Vorsprung weiter auszubauen, folgte leider ein kompletter Konzentrationseinbruch. Während die SG sich im Angriff plötzlich einen Fehler nach dem anderen leistete, nahmen die Gäste die Geschenke dankend an und bestraften jeden Fehler eiskalt mit einem schnellen Gegenstosstor. So kassierten die Linksufrigen einen 0:6-Lauf zum Zwischenstand von 11:15 innerhalb von nur sechseinhalb Minuten. SG-Trainer Stephan Knop reagierte und nahm ein Time-Out, um die Negativserie zu durchbrechen und sein Team wieder neu zu justieren. Und das mit Erfolg! Denn knapp zweieinhalb Minuten nach dem Time-Out hatte die SG Zürisee durch einen 3:1-Lauf, mit einem Treffer von Enya Rubio Rodriguez und einem Doppelpack von Lea Schärer, zum 14:16 bereits zwei Tore wieder aufgeholt. Unterstrass erhöhte durch einen verwandelten 7-Meter-Strafwurf zum 14:17 zwar nochmals auf 3-Tore, doch die treffsichere Enja Berri verkürzte kurz darauf vom linken Flügel wieder zum 15:17. Und Jana Ellenberger sorgte schliesslich 2 Sekunden vor der Halbzeitsirene mit einen Hammer aus Rückraum für den Anschluss zum 16:17-Halbzeitstand.
Für Spannung in der 2. Halbzeit war also gesorgt und so sollte es auch weiter gehen. Direkt nach Wiederanpfiff machte Jana Ellenberger da weiter, wo sie vor der Halbzeit aufgehört hatte und traf erneut, diesmal zum 17:17-Ausgleich. Die Gäste liessen sich davon aber nicht beeindrucken und legten mit dem 17:18 durch Michelle Schnider wieder vor, ehe Enja Berri erneut den Ausgleich herstellte. Mit einem 3:1-Lauf, TVU-Spielmacherin Sophia Schuler gelang es dreimal in Folge die SG-Abwehr und Torfrau Julia Stahel zu überwinden, brachten sich die Gäste vom TV Unterstrass beim 19:21 wieder in Front, während sich die Seedamen drei Fehlwürfe in Folge leisteten. Eine Vorentscheidung? Mitnichten! Denn die SG zeigte ihr grosses Kämpferherz und gab Vollgas! Zunächst parierte SG-Torfrau Julia Stahel erneut einen 7-Meter-Strafwurf von Sophia Schuler und im Angriff ging es nun Schlag auf Schlag. Zunächst stellte Zoé Porro den Anschluss zum 20:21 her, dann traf Iria Senti 18 Sekunden später per Tempogegenstoss zum 21:21-Ausgleich bevor Enja Berri knapp eine weitere Minute später zur ersten SG-Führung in der 2. Halbzeit einnetzte. Das Spiel war eine Viertelstunde vor dem Ende wieder völlig offen. Unterstrass konnte zunächst wieder ausgleichen, bevor Lea Schärer per sicher verwandeltem 7-Meter die SG Zürisee erneut in Führung brachte. Aber auch hier hatten die Gäste eine schnelle Antwort parat und glichen innerhalb von 17 Sekunden durch Annina Boss wieder zum 23:23 aus. Die Frage war, wer in der Crunch-Time noch mehr Körner übrig und die besseren Nerven haben würde. Die SG Zürisee liess sich durch den erneuten Ausgleich nicht aus dem Konzept bringen. Enya Rubio Rodriguez übernahm indessen Verantwortung und tankte sich zur 24:23-Führung durch und kurz darauf erhöhte Jana Ellenberger auf 25:23 für die SG. Gästetrainer Christian Hungerbühler nahm ein Time-Out, um den sich anbahnenden Lauf der SG zu stoppen und sein Team wieder auf die Erfolgsspur zurückzubringen. Doch vergebens, denn jetzt drehte die SG Zürisee vollends auf. Nachdem Caroline Liesenberg zum 26:23 für die SG getroffen hatte, gelang es dem TV Unterstrass zwar nochmal auf 26:24 zu verkürzen, doch dann spielte nur noch die SG Zürisee. Hinten vernagelte Julia Stahel das SG-Tor und wehrte 5 der nächsten 6 Würfe auf ihr Gehäuse ab, während die Seedamen im Angriff, mit Enya Rubio Rodriguez, dann Lea Schärer im einem Hattrick und schliesslich Jana Ellenberger, fünfmal in Folge trafen, sodass das Spiel dreieinhalb Minuten vor dem Ende beim Spielstand von 31:24 für die SG Zürisee entschieden war. Die Halle stand kopf! Den letzten Treffer zum 32:26-Endstand erzielte Enya Rubio Rodriguez unter Standing Ovations der restlos begeisterten Zuschauer auf den Rängen.
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Matchtelegramm
SG Zürisee – TV Unterstrass 32:26 (16:17)
Horgen Waldegg
80 Zuschauer
SR (Schiedsrichter): Peter Joller
SG Zürisee: Stahel (1.-60.), Schneider (n.e.); Berri (7), M. Rubio Rodriguez (n.e.), Porro (1), E. Rubio Rodriguez (5), Ellenberger (5/1), Koch (2), Schärer (9/1), Dettwiler, Liesenberg (1), Schinzel, Chaulieu, Senti (2)
Spielfilm: 3:1, 5:5, 11:9, 11:15, 16:17 (1. Halbzeit), 18:18, 19:21, 23:22, 31:24, 32:26 (Endstand)