Spielbericht: NLB: TV Steffisburg – SG Wädenswil/Horgen 27:28 (14:17)

Mit einem blauen Auge davongekommen

Das Gute zuerst. Mit einem 28:27 Erfolg über den an 12. Stelle liegenden TV Steffisburg festig die SG Wädenswil / Horgen die Tabellenführung vor Verfolger Kreuzlingen. Dazu kommt das die dritten und vierten Stäfa und Baden Punkte liessen was die Tabellenlage noch besser macht.

Der Sieg in Thun gegen Gastgeber Steffisburg war der 13.Vollerfolg aus 14 Spielen. Dennoch sah man die SG noch selten so fehlerhaft und abschluss-schwach agieren wie in der Lachenhalle in Thun.

Nachdem im Mittwochtraining die Verletzungshexe bei Kreisläufer Luzian Lechner zugeschlagen hatte, er fällt mit einer Bänderverletzung am Fussgelenk für 4-6 Wochen aus, musste Trainer Pedja Milicic mit nur elf Spielern antreten. Der Traumstart mit 5:0 Treffern kam dann doch etwas überraschend, Bleuer, der Trainer der Steffisburger sah sich gezwungen in der 5. Minute seine erste Auszeit zu nehmen. Der Vorsprung blieb anschliessend konstant, verkürzte sich zur Pause sogar auf 14:17. Ohne die beiden Torhüter Steiner und Imhof welchem es gelang zwei von drei Strafwürfen zu entschärfen wäre die Führung wohl noch knapper ausgefallen.

Desaster in den Schlussminuten.

Der Start in Hälfte zwei passte wieder, der Vorsprung der Gäste wuchs auf fünf bis sechs Treffer an doch leider häuften sich auch die technischen Fehler zusehends. Als Lionel Karlen, Sohn des ex. Horgner NLA/NLB Spielmachers  Dominik Karlen in der 52. Minute den Ball an die SG verloren gab bezog Milicic seine zweite Auszeit. Ziel war es den  22:28 Vorsprung  knapp acht Minuten vor Spielende zu verwalten und das Spiel wieder etwas konzentrierter anzugehen. Sieben Minuten später, 23 Sekunden vor Schluss dann die dritte Auszeit der SG Wädenswil/Horgen. Was passieren kann wenn man zu früh zu Siegessicher ist musste er seinen Jungs allerdings nicht erklären.        

Die Steffisburger hatten seit der letzten Auszeit einen 5:0 Lauf und lagen nur noch einen Treffer, 27:28 zurück. Das Heimteam hatte also noch 23 Sekunden Zeit ohne Torhüter mit sieben Feldspielern zum Ausgleich zu kommen. Was da abläuft habt Ihr Euch selber zuzuschreiben und es wird Euch hoffentlich eine Lehre sein, versucht einfach dass die Rückraumschützen nicht zum Abschluss kommen. Mehr hatte Coach Milicic seinen Jungs nicht zu sagen. Der letzte Wurf von Manse, dem besten Werfer der Steffisburger ging mit dem Schlusspfiff neben das Tor, so blieb es beim knappen 27:28 Sieg der Gäste vom Zürichsee.  

Nachgefragt bei Fabian Pospisil.

Der mit acht Toren aus zehn Versuchen, zusammen mit Sandro Gantner ebenfalls mit acht Treffern bester Werfer der SG bedankte sich zuerst bei seinen beiden Torhütern auf die auch heute wieder  Verlass war. Fabian Pospisil der in der Saison 2015/2016 zum HC Horgen gekommen ist spielte bis zur Saison 2018/2019 mit einer Doppellizenz noch bei GC Amicitia Zürich und absolvierte 53 Spiele in der NLA. Seit der Saison 2019/2020 ist er Stammspieler und Teamstütze der SG Wädenswil/Horgen.

Fabian, nach der hervorragenden letzten Saison mit dem knappverpassten Aufstieg in die  Quickline Handball League, hättest Du gedacht das Ihr nochmals so eine Saison anhängen könnt.

Überraschend kommt es sicher nicht, wir gewinnen immer mehr an Routine, sind eine eingeschworene Truppe und spielen schon einige  Jahre  unverändert zusammen. Ein Vorteil welchen kein anderes Team in der NLB besitzt. Wir haben alle Spass am Handball, auch im Training und versuchen uns immer weiter zu verbessern.

Ihr seid heute mit einem kleinen Kader nach Thun gereist, auch Du warst einige Zeit verletzt, wie wirkt sich das auf die Rückrunde und die Chancen für eine Finalrundenteilnahme aus?

Ich selber habe erst letzte Woche mit dem Training wieder angefangen, einige Spieler helfen zudem in der 1. Liga aus den Ligaerhalt zu schaffen. Solange wir mit elf an ein Spiel reisen ist es sicher kein Problem, schwieriger ist es im Moment die Spannung hochzuhalten. Im Januar konnten wir kaum trainieren, dann werden, wie letzte Woche in Endingen die Spiele kurzfristig verschoben. Das trägt nicht unbedingt zum Spielrhythmus bei. Deshalb schauen wir momentan von Woche zu Woche.

Dein Mathematik Studium ist bald beendet, willst Du weiter Studieren und den Master machen und bleibst Du dem Handball und der SG noch lange erhalten?

Ich bin erst 25 Jahre alt also kein Grund mit dem Handball aufzuhören. Falls wir in die Quickline Handball League aufsteigen würden wäre das schon eine Genugtuung, auch für meine Teamkammeraden. Meine Rolle wäre dann auch eine andere als beim meiner Zeit bei GC Amicitia in der NLA. Nach dem Studium werde ich sicher erst mal ein wenig Arbeiten (Geld verdienen) und erst dann schauen wie es weitergehen soll. Mir ist ja noch alles offen.

Danke Fabian, nochmals herzliche Gratulation zum Sieg und zur Tabellenführung.

Hans Stapfer

NLB: TV Steffisburg – SG Wädenswil/Horgen 27:28 (14:17)
Lachenhalle in Thun, 120 Zuschauer. SR: Häner / Maurer
Strafen: Steffisburg 6.  SG Wädenswil/Horgen 3.

SG Wädenswil/Horgen: Steiner 1-23, 30-40 43% /Imhof 34%; Gantner D., Gantner P. (1), Gantner S. (8/1), Gantner Si. (3/1), Kälin (2), Karlen (2), Pospisil (8), Schuler (4), Zuber.

TV Steffisburg: Züge 1-9, 30-51 10%, Uehlinger 42%; Karlen J, Forrer (2), Kiener, Karlen L., Stettler (6), Lutz, Wyttenbach (2/2), Lory (3), Christinat (1), Chernov (2), Drollinger (1), Manse (7), Recher (3).

Bemerkungen: Imhof hält 7 Meter von Wyttenbach 16.Min / Manse 23. Min.

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