Spielbericht NLB: SG Wädenswil/Horgen – Handball Stäfa

Datum: 03.12.2023

Stäfa gewinnt das Derby mit 29:28

Mysteriöse Schiedsrichterentscheide, fast immer zu Gunsten der Gäste und überhart agierende Stäfner Spieler, die sechs Strafen und eine rote Karte (Spielausschluss) kassierten, prägten das erste Seederby in der Wädenswiler Glärnischhalle.

Derby ja, aber nicht so. Der andauernde Schneefall verhinderte nicht, dass 460 Zuschauer in die Glärnischhalle pilgerten. Die beiden Teams boten beste Unterhaltung, die Begegnung blieb bis zum Spielende hart umkämpft, wenngleich die favorisierten Gäste meist mit ein bis zwei Toren voran lagen. Dennoch, das erste Derby der SGHW, das in Wädenswil ausgetragen wurde, war lange, zu lange, geprägt vom überharten Einsteigen der Gäste, meistens auf den Spieler, nicht auf den Ball. Die Schiedsrichter verpassten es, eine klare Linie zu finden und liessen den Favoriten gewähren.

Zwei Beispiele, eines aus der 8. Spielminute und eines aus der letzten Minute, die für alle in der Halle nicht nachvollziehbar waren. Nach einer heftigen Attacke auf Sidorowicz bekam sein Gegenspieler eine 2-Minuten-Strafe, er aber auch, wegen Reklamierens. Alles nachvollziehbar, weshalb der vorher ausgesprochene 7-Meter annulliert wurde, war aber allen schleierhaft. Als der etwas nervöse Delegierte in der 58. Minute im Gerangel am Spieltisch die eingezogene Time-Out Karte der Stäfner auf den Tisch warf, dachten die Zeitnehmer, Stäfa nimmt seine zweite Auszeit und unterbrachen das Spiel.

Die Schiedsrichter werteten das als Eingriff ins Spiel und verhängten einen 7 Meter Strafwurf gegen das Heimteam, das beim Stande von 26:28.

Fabian Pospisil trifft zum 10:12 Anschluss

Roman Sidorowicz Meinung nach seinem ersten Seederby mit der SG Wädenswil/Horgen.

Man merkte es den Spielern bereits im Vorfeld und in der Garderobe an, dass das Derby nicht einfach ein Handballspiel ist. Das Spiel lebte von Emotionen, vor allem auch aus den Reihen der Zuschauer und eigentlich wäre ein Punkt machbar gewesen. Trotz meiner Zeit als Profispieler war ich überrascht von der Härte, die die Stäfner auf das Feld brachten, es gab auch enorm viele Gesichtstreffer, hier hätten die Schiris viel mehr durchgreifen müssen. Im Allgemeinen würde ich sagen, dass wir als Team uns trotz den beiden Niederlagen im Aufwärtstrend sind, in der Crunchtime braucht es noch etwas mehr kühlen Kopf und bei mir und auch einigen andern ist nach oben sicher noch einiges offen.

Zum Spielverlauf

Wenngleich es einige umkämpfte Szenen und Entscheide gab, die wird es im Derby immer geben, muss man doch anerkennen, dass die Stäfner den Sieg nicht gestohlen haben. Sie waren heute auf einigen Positionen besser besetzt, so etwa mit Ihrem Spielmacher Müller, der ganz trocken den ersten Treffer für sein Team erzielte und auch den Siegtreffer, acht Sekunden vor Spielende nach einer schönen Finte ins Kreuz hämmerte. Auch beim Torthüterduell lagen die Gäste vorne, vor allem Marco Wyss vereitelte in der zweiten Spielhälfte einige Torchancen der Linksufrigen. Gute Noten beim Heimteam holte sich der von seiner Verletzung genesene Yanick Schuler, der zwei Treffer erzielte, Fabian Pospisil und Tim Wünsch, die bis zum Umfallen kämpften und drei und vier Treffer beisteuerten. Herausragend aber auch, neben dem besten SG Spieler Roman Sidorowicz, Adi Karlen der nicht nur sicher verwertete, sondern auch mit herrlichen Treffern glänzte, sowie Björn Buob der bei fünf Versuchen fünfmal einnetzte und verdientermassen zum Best Player der SG Wädenswil/Horgen gekürt wurde. Hans Stapfer

Björn Buob dynamisch und kraftvoll vom Kreis

NLB, SG Wädenswil/Horgen – Handball Stäfa 28:29 (17:17)

Samstag, 2. 12. 23 / Glärnischhalle Wädenswil / 460 Zuschauer

SR: Nasseri-Rad, Rottmeier DLG: Joss

Strafen: SGHW 3 x 2 Minuten, Gast 6 x 2 Minuten + rote Karte 58. Minute Nr. 10

Spielverlauf: 2:2, 3:5, 7:7, 7:11, 10:13, 14:15, 17:17, 21:22, 23:24, 26:25, 28:29.

Auszeit: SGHW, 19. (12:9), 44. (21:23), 56. (26:28). Gast: 26. (16:15), 59. (27:28).

SG Wädenswil/Horgen: Steiner 14-30, 30-44(7P. 31%), Chachin (6P. 32%); Döbbeling, Gantner S. (2/2), Gantner D. (1), Karlen (4), Pospisil (3), Sidorowicz (6/2), Wünsch (4), Buob (5), Kälin D. (1), Schuler (2),

Gorle, Burgherr.

Handball Stäfa: Wyss 27-60 (8P/40%), Frei (2P/12%), Bächtiger, Schmidt (5), Müller (5/1), Honegger (5/1), Yamada, von Dach, Martis (1), Rode, Zimmermann (1), Barth (5), Rossi, Kotake, Gretler (5), Widmer (2).

Bemerkungen: 32. Sidorowicz vergibt 7. Meter gegen Wyss, 47. Müller vergibt gegen Cachin, 55. Gantner S. vergibt gegen Wyss, 58. Sidorowicz 7. Meter Pfosten, 58. Cachin hält 7 Meter von Honegger.

SG WädensilHorgen - Handball Stäfa (2)