Nach dem wohl besten Spiel der Saison gegen Appenzell und der somit erfolgreichen Qualifikation in die Interklasse, stand am letzten Samstag das erste Spiel in der höheren Liga auf dem Plan. Nach 14 Tagen trainingsfreier Weihnachtsferien gleich das erste weitentfernte Auswärtsspiel gegen die gänzlich unbekannten Gegnerinnen vom HC Amriswil.
Schon nach 40 Sekunden konnte Zürisee das erste Mal punkten, was spürbar gleich etwas Nervosität abbaute. Aber schliesslich spielte man gegen Intergegnerinnen und so vergingen genau 5 Sekunden bis zum Ausgleich…
Wake-up call? Leider nein.
Die Amriswilerinnen zeigten, dass auch sie interwürdig sind, machten mehr Tempo, scorten mit eleganten Gegenstössen, verteidigten in kompaktem 6/0 . Die SG auf der Gegenseite verteidigte in 5/1 zu offensiv und gab den Kreisläuferinnen von Amriswil viel zu viel Platz zwischen sich und dem eigenen Tor. Mehr als die Hälfte der Tore der 1. Halbzeit erzielte Amriswil über Zuspiel an den Kreis. Die Spielerinnen von Zürisee wirkten zunehmend unsicher: viele Fehlpässe, technische Fehler, offensichtliche Abspracheprobleme, Penaltychancen wurden vergeben. Das Trainerduo drang mit seinen Anweisungen auch beim Time-out offensichtlich nicht durch und so lag Zürisee nach rund 25 Minuten mit 6 Toren im Rückstand.
Erst nach dem Time-out von Amriswil fand die SG ein Rezept gegen das 6/0. Mit 3 erfolgreichen Sprungwürfen innerhalb von 3 Minuten konnte die Aufholjagd aufgenommen werden, die zum Halbzeitresultat von 18:14 führte.
Nach der Pause stellte Zürisee die Verteidigung ebenfalls auf 6/0 um, was die Wende einläutete. Die Amriswilerinnen konnten ihr Kreisspiel nicht mehr spielen und gleichzeitig fehlte ihnen eine eigentliche Shooterin, um die nun viel besser stehende SG-Verteidigung zu überwerfen. Die Spielerinnen der SG gewannen zunehmend Sicherheit und fanden nach den weihnachtsbedingten Anlaufschwierigkeiten zu ihrem ansprechenden Spiel zurück. Nach rund 40 Spielminuten und viel Einsatz mit schönen Toren über die Flügel, gelang der SG der Ausgleich und bald darauf konnte Zürisee das erste Mal 2 Tore vorlegen.
Doch nach rund 45 Minuten Spieldauer gelang der SG plötzlich wieder keine Aktion. Die selben Probleme wie in der ersten Halbzeit waren zurück und verursachten in Kombination mit vielen erfolglosen Abschlüssen 5 Minuten vor Schluss einen 3-Tore-Rückstand. Die nach 14 Tagen leicht abgeschwächte Fitness machte sich bei einzelnen Spielerinnen bemerkbar. Mit viel Kampfgeist, den nötigen Auswechslungen und ein paar guten Paraden der Torhüterin kamen die Züriseegirls doch nochmals an die Gegnerinnen heran.
In der letzten Minute erzielte Amriswil das 30:29 und Zürisee konnte umgehend ausgleichen. Amriswil, im Angriff, verlor den Ball durch einen technischen Fehler und Zürisee ging sofort in den Gegenstoß, verhaspelte sich allerdings und brachte den Ball nur neben das Tor.